Spielen und lernen mit Mehl und Nudeln?

Die Kinder aus dem FRÖBEL-Kindergarten Karlheinz sammeln vielfältige Sinneserfahrungen mit einfachen Alltagsmaterialien. Oder: Wieso man nicht immer teures Spielzeug braucht...

Was passiert, wenn man eine große Wanne ungekochter Nudeln, Linsen oder Reis sowie alltägliche Gebrauchtsgegenstände in einen Raum voller Kinder stellt? Sie spielen, hochkonzentriert, alleine oder gemeinsam. Und sie entdecken mit allen Sinnen ihre Umwelt. Schütten, gießen, löffeln sind bei vielen Kindern beliebt und fördern ihre Sinneswahrnehmung. Wie toll das klingt, wenn die Nudeln in die Blechkanne klimpern. Aber essen kann man die nicht. Und wie laut das ist, wenn ich mit dem großen Holzlöffel die Linsen in der Wanne rühre. Das Spiel mit Alltagsmaterialien fördert die Kreativität und Feinmotorik. Mit wie viel Konzentration die Kinder kleine Linsen mit einem großen Holzlöffel in eine Kanne schütten - und dann wieder ausschütten. Und wieder von vorne. Die Wiederholung der Tätigkeit gibt Sicherheit und Routine. Das soziale Miteinander wird gefördert: "Kann ich mal den Löffel haben?" - "Nein, den habe ich jetzt!". Sogar Rollenspiele lassen sich beobachten: da werden Nudeln in einer Tasse zu Kaffee und die umstehenden Kinder dürfen ihn kaufen. Die größeren Kinder entdecken Messbecher und Küchenwaage und experimentieren damit: wie schwer ist eine volle Kanne Nudeln und wie schwer eine volle Kanne Reis? 

Experimente mit Alltagsmaterial

Schon einmal von Zaubersand gehört? Klingt spannend, kann man damit zaubern? Ja, so ungefähr: aus ganz üblichen Materialien (Mehl und Babyöl) wird ein feiner, weicher "Sand", mit dem hervorragend auch ohne Sandkasten geformt und Sandkuchen gebacken werden kann. Auch für die Sinne ein großes Highlight: der Zaubersand fühlt sich erst ganz weich an, wird bei ausgeübten Druck jedoch schnell fest. Und riecht obendrein ganz toll. 

Kinder lernen durch Spielen. Sie erleben durch vielfältige Reize ihre Umwelt und nehmen dann buchstäblich gerne alles in die eigenen Hände. Dabei braucht es nicht immer das teure Spielzeug zu sein: auch einfache Alltagsmaterialien regen die Sinne an und fördern Grob- und Feinmotorik, soziales Miteinander, Kreativität und Konzentration.